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Unterricht in Seppensen
 
Das erste Schulgebäude in Seppensen von 1838 war vom Schwamm befallen und nicht mehr benutzbar. Daher musste die Gemeinde 1880 ein neues Schulgebäude errichten. Es wurde ein  
pfannnengedecktes Backsteingebäude mit einem Unterrichtsraum und einer Wohnung für den Lehrer und seine Familie. Der Lehrer, der hier am längsten unterrichtet hat, war Heinrich Kohrs, er begann 1909 und ging im Jahr 1946 in Rente.

Den Unterricht hielt der Lehrer  in einem Schulraum mit  30 bis 50 Schüler aller acht Schuljahre   gleichzeitig   ab (einklassige Volksschule). Obwohl seit 1919 Schulpflicht bestand, kamen die Kinder im Sommer häufig nicht zum Unterricht, wenn sie bei den Erntearbeiten helfen mussten.

Nachdem 1943 die ausgebombten Familien aus Hamburg und 1945 zusätzlich die  Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in die Gemeinde kamen, waren es über 200 Schüler. Es kamen weitere Lehrer hinzu und es musste  Schichtunterricht eingeführt eingeführt werden. Die kleinen Schüler wurden vormittags, die größeren nachmittags unterrichtet. Den Unterricht hielten dann insgesamt vier Lehrer ab. Als Unterrichtsräume stand  außer der Seppenser Dorfschule zunächst ein Saal einer Gastwirtschaft („Ascher“) in Holm Seppensen zur Verfügung. Leiter der beiden Schulstandorte (Hauptlehrer) war Willi Förster.

Ab 1948 wurde der Unterricht am Standort Holm Seppensen in eine Behelfsschule mit zwei jeweils 30 m² großen Schulzimmern verlagert. Der Schichtunterricht in Seppensen endete 1950, nachdem gegenüber der Dorfschule ein weiteres Schulgebäude gebaut wurde, der heutige Kindergarten. Als 1959 in Holm-Seppensen der Unterricht der beiden Schulklassen von der Behelfsschule in ein neugebautes Schulgebäude verlegt wurde, nannte es  eine Zeitung das „Ende einer Schulkatastrophe“.

1962 wurde in Niedersachsen das 9. Schuljahr eingeführt. Der Unterricht für die Schüler dieses erweiterten Schuljahres fand nicht mehr in Seppensen bzw. Holm-Seppensen sondern in der Buchholzer Waldschule statt. Damit begann schrittweise die „Umschulung“ der Oberstufenschüler nach Buchholz.

Ab 1967, nachdem Hauptlehrer Willi Förster pensioniert war, fand in den Schulen der Gemeinde Seppensen nur noch Unterricht für Grundschüler (1. bis 4. Schuljahr) statt. Anfang der 1970er Jahre wurde das Schulgebäude in Holm-Seppensen weiter ausgebaut und es entstand die „Mittelpunktgrundschule Holm-Seppensen“ mit insgesamt acht Klassenräumen für alle Schüler der Gemeinde Seppensen. In den Seppenser Schulgebäuden wurde der Unterricht 1972 bzw. 1973 sang- und klanglos eingestellt. - Die Grundschule in Holm-Seppensen erhielt 1993 den Namen „Mühlenschule“.
 
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass es seit 1972 keine Gemeinde Seppensen mehr gibt. Sowohl Seppensen als auch Holm-Seppensen, das vorher teilweise zur Gemeinde Seppensen und zur Gemeine Lüllau gehörte, sind seither Teile der Stadt Buchholz.

Mehr zu dem Thema finden Sie
► bei Gerhard Kegel: "Geschichten und Bilder aus Holm, Seppensen und Holm-Seppensen". GMV 1991 Auszug
► in dem 2018  erschienenen Buch „Dorfschule Seppensen – Der Weg von der Volksschule zum Museum“ von Hans Leopold. Hierin wird ausführlich über das Gebäude, die Schulgeschichte ab den 1930er Jahren bis zu dem Ende des Schulbetriebs 1973 dargestellt. Zudem werden die    schul- und kommunalpolitischen Zustände in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben, Dies alles belegt mit diversen Fotos, Zitaten und Darstellung aus Originalquellen. Auszug

Beide Bücher sind  beim Verein erhältlich. Kontakt: info@gmv-buchholz.de bzw. 04181 31734

HL
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